Liebe Nachbarn, liebe Platanenpowerfreunde und -freundinnen!
Wir haben unser Nachbarschaftsfest dieses Jahr für den 27. Juni geplant, aber wegen Corona wird es uns sehr wahrscheinlich nicht möglich sein, den Termin einzuhalten, leider!
Wir werden bis Ende Mai abwarten und dann endgültig entscheiden,ob unser Fest verschoben wird, vielleicht in den September, ob es überhaupt stattfinden kann, oder ob es dieses Jahr ausfallen muss.
Falls Letzteres zutrifft, werden wir überlegen, eine kleine Veranstaltung zu organisieren, sozusagen als Trostpflaster, die wir, trotz aller Auflagen, gut realisieren können.
Wir lassen wieder von uns lesen, bis dahin wünschen wir euch Geduld, gute Ideen für die Freizeit, und vor Allem: Gesundheit!
Die Stadt Münster hat nun die Ergebnisse ihrer eigenen
Haushaltsbefragung im „Hafen-, Hansa-, Herz-Jesu-Viertel 2019“
veröffentlicht. Die Bürger des Viertels haben zur Frage „Was
gefällt Ihnen am wenigsten in Ihrem Viertel“ geantwortet, dass
ihnen an erster Stelle die Verkehrssituation am allerwenigsten
gefällt (25,9%), gefolgt vom Bau des Hafencenters mit 19,5%. Es
waren Rang 1 und 2 aus 82 verschiedenen Möglichkeiten.
Eine
weitere Frage wurde zur Verschlechterung im Viertel innerhalb der
letzten fünf Jahre gestellt. Am schlechtesten wurde an erster Stelle
das Auto (Parken / Verkehr) mit 35,5% angegeben und an zweiter Stelle
der Bau des Hafencenters mit 27% als Antwort auf die Frage „Wie hat
sich ihr Stadtviertel in den letzten fünf Jahren verändert? Bitte
nennen sie die wichtigsten Gründe für Verschlechterungen“. Aus
über 45 aufgelisteten Antworten nannten über 60% der Befragten den
Verkehr und den Bau des Hafencenters als die beiden Hauptgründe für
eine Verschlechterung im Viertel.
Trotzdem
hält die Stadtverwaltung weiter an der Planung zum Hafencenter fest.
Im
neuen Flächennutzungsplan wird zusammenfassend zugegeben:
„…Vorbelastungen existieren in Form von deutlichen
Verkehrsbelastungen insbesondere entlang des Hansarings, in dessen
Folge die Bereiche entlang des Hansarings hohen Belastungen aus
Verkehrslärm mit Beurteilungspegeln oberhalb der geltenden
Orientierungs- und Grenzwerte bis teilweise in den Grenzbereich der
Unzumutbarkeit ausgesetzt sind. Eine Belastung durch Luftschadstoffe
ist infolge der hohen Verkehrsbelastungen ebenfalls gegeben…“
sowie „… Für den Änderungsbereich sind infolge der
Verkehrslärmvorbelastung am Hansaring vornehmlich zusätzliche
Einwirkungen auf die Verkehrslärmsituation als erhebliche
nachteilige Umweltauswirkung zu bewerten.“
Die
Nachbarschaftsinitiative Platanenpower fragt sich, wie
Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU) in seiner Ansprache bei der
Informationsveranstaltung der Stadt Münster am 3. März zum
HafenCenter/HafenMarkt wohl wissend um die Ergebnisse der Umfrage
sagen konnte, dass es nur noch um das „Wie“ und nicht um das „Ob“
des Baus des Hafencenters gehen würde.
Platanenpower
zeigt sich sehr enttäuscht darüber, dass die Verwaltung unter der
Leitung des Oberbürgermeisters Lewe sich nicht an die Ergebnisse
ihrer eigenen Umfrage gebunden fühlt und sich gegen den Wunsch der
Bürger*innen durchsetzen möchte.
Zwiespältig
waren die Eindrücke der Nachbarschaftsinitiative Platanenpower von
der Informationsveranstaltung der Stadt Münster am 3. März zum
„HafenMarkt“. Zwar wurde der Stand der Planungen graphisch
aufbereitet, aber eine breite und ergebnisoffene Diskussion mit den
Bürgern war ausdrücklich nicht gewünscht. Konsequent führte daher
Oberbürgermeister Markus Lewe in seiner Begrüßung auch aus, dass
es nicht mehr um ein „Ob“, sondern nur noch um das „Wie“
gehen würde. Nach Ansicht der Nachbarschaftsinitiative Platanenpower
ist das „Wie“ dasselbe in Grün wie zuvor. Kein Problem wurde
gelöst, nur die Dächer werden nun bepflanzt und es kommt ein
„Täschchenpark“.
Platanenpower
hofft, dass die Verantwortlichen einen Blick auf die diversen
Stellwände geworfen haben, wo Kritik und Ängste der Anwohner
deutlich überwogen. Hier hat die Stadt eine Riesenchance vertan, in
eine echte und ehrliche Diskussion mit den Bürgern zu kommen.
So
machte dann schließlich die Technik den besten Vorschlag des Abends,
als für alle lesbar der Rechner ankündigte, das System
herunterzufahren. Dies muss auch beim E-Center / Hafencenter /
HafenMarkt erfolgen – es hilft nur noch ein echter Neustart!
Platanenpower lehnt den
„HafenMarkt“ ab und fordert einen Neustart
Die
Nachbarschaftsintiative Platanenpower lehnt auch den neuerlichen
Versuch, einen überdimensionierten Supermarkt am Hansaring zu
errichten, ab. Denn um einen solchen handelt es sich auch nach der
Umbenennung in einen „HafenMarkt“. Abgesehen davon, dass
überhaupt keine Markthalle im klassischen Sinne gebaut werden soll,
findet man in diesem einen Getränkemarkt, Tiefkühlkost, „Non-Food“
und eine Drogerie, alles nicht eben typisch für eine Markthalle.
Auch eine Bäckerei, ein Sushi-Stand, mediterrane Spezialitäten und
eine Salatbar sind heute Bestandteil jedes besseren (und größeren)
Supermarktes. Zudem soll es auch nur einen Kassenbereich geben, die
einzigen Markthändler bleiben also die Gebrüder Stroetmann.
Max
Stroetmann schreibt in seinem Ergänzungsantrag vom 29. November 2019
daher konsequent und ehrlich von einem „Vollsortimenter“ für den
„Versorgungseinkauf“. Es gehe nun darum, „die
Einzelhandelsfläche des E-Centers mit Bausteine eines
Markthallenkonzeptes“ zu ergänzen. Es bleibt also bei einem
E-Center – alter Wein in neuen Schläuchen, für das sich jetzt der
SPD-Fraktionsvorsitzende Dr. Michael Jung feiern lässt. Was dies mit
„hafentypischen Flair“ zu tun haben soll und wo die „vielen
kleinen Läden“ sind, wird wohl das persönliche Geheimnis des
Möchte-Gern-OB bleiben.
Die
„Markthalle“ ist somit eine Mogelpackung und entspricht dem
damaligen Kompromiss zwischen der CDU und den Grünen. Es bleibt bei
Supermärkten – auch der Aldi wird Verkehr anziehen, die nur rentabel
sind, wenn auch Kundschaft außerhalb des Quartiers bedient wird.
Dies wird auch keineswegs geleugnet: Die Verwaltung geht von 4.600
Fahrten zusätzlich aus. Platanenpower hält diese Schätzung für zu
niedrig, da zu einem die Messungen nicht in der Höhe des
E-Center-Geländes erfolgt sind, zum anderen der Anlieferverkehr dem
Hafenweg zugerechnet wird. Dieser würde dann aber kollabieren, vor
allem wenn über diesen auch das ehemalige Osmo-Gelände erschlossen
werden soll. Komplett unseriös wird es aber, wenn auf
„Verdrängungseffekte“ gehofft wird, die dann nur zu lediglich
500 zusätzlichen Fahrten führen würden – dies hat nichts mehr
mit Stadtplanung zu tun, sondern ist esoterisches Wunschdenken!
Doch
auch mit diesen frisierten Zahlen muss die Stadtverwaltung einräumen,
dass der Verkehrslärm zu einer „relativ hohe Belastung“ führen
wird und Gesundheitsgefahren für die Anwohner in der Nachtzeit nicht
ausgeschlossen sind. Noch vor wenigen Wochen hat die SPD einen
Vollsortimenter abgelehnt und eine „Lösung, die sowohl die
Verkehrsproblematik berücksichtigt als auch eine, die die Anwohner
akzeptieren“ (Robert von Olberg) gefordert. Dem ist aber nicht so!
Dennoch möchte nun die SPD zusammen mit AfD, CDU und FDP diesem
Konzept zustimmen. Es wird also das wirtschaftliche Wohl von zwei
Kaufleuten über die Gesundheit von hunderten Anwohnern gestellt –
dies grenzt an Körperverletzung!
Es
reicht nicht, medienwirksam einen Klimanotstand auszurufen – den
Worten müssen auch Taten folgen! Es braucht nicht nur am Hansaring
ein komplettes Umdenken und einen Neustart! Platanenpower unterstützt
deshalb die Sondermahnwache von Fridays for Future am 11. Dezember,
16:30 Uhr vor dem Rathaus, und ruft die Bürgerinnen und Bürger von
Münster dazu auf, daran teilzunehmen.
Position von „Platanenpower“ zur weiteren Entwicklung des „Hafencenters“ und Hansa-Hafen
(14. Oktober 2019)
Prämissen:
I.) Am 22. Mai 2019 wurde durch den
Rat der Stadt Münster der Klimanotstand ausgerufen. Platanenpower
erwartet, dass Politik und Verwaltung ihrer Selbstverpflichtung
nachkommen und ökologische, gesellschaftliche und ökonomische
Nachhaltigkeit bei jeglichen davon betroffenen Entscheidungen
berücksichtigen.
II.) Vor dem Hintergrund des
Klimanotstandes und des Urteils des Oberverwaltungsgerichts zum
Bebauungsplan, steht und fällt jede weitere Entwicklung in
Hansa-Hafen mit einem Verkehrskonzept. Platanenpower erwartet, dass
sich Politik und Verwaltung für eine Reduzierung des bereits heute
unzumutbaren Verkehrsaufkommens und den damit verbundenen Belastungen
durch Lärm und Abgase für das Viertel einsetzen.
Daraus folgt:
1.) Das Areal muss neu überplant
werden, eine „Heilung“ ist nicht möglich. Diese Neuplanung kann
nur unter den voranstehenden Prämissen und im Kontext weiterer
Projekte, wie etwa auf dem Gebiet der ehemaligen Osmo-Hallen,
gelingen.
2.) Das Primat
einer echten Bürgerbeteiligung ist zwingend – keine
Alibiveranstaltungen mehr!
3.) Kein
E-Center!
Wenn Einzelhandel, dann ist kleinteiliger zu bevorzugen;
Inhaber/Anwohner
geführte, kleinere Geschäfte, die keinen zusätzlichen Verkehr
generieren, sind denkbar.
4.) Bei einer Neuplanung ist der
Fokus auf bezahlbaren Wohnraum in einem autoarmen Umfeld zu legen.
5.) Die Ansiedlung von sozialen und
kulturellen Einrichtungen ist einzubeziehen. Platanenpower sieht hier
eine realistische Chance für einen echten Treffpunkt im Viertel.
6.) Das Viertel benötigt unbedingt
mehr Grünflächen und schattenspendende Bäume.
7.) Die Tiefgarage könnte zur
Quartiersgarage werden. Ein neoliberales Modell – die Stadt zahlt den
Bau, ein Investor kassiert – lehnt Platanenpower ab. Eine
Gebührenordnung muss sozialverträglich sein. Der oberirdische
Parkraum ist dagegen drastisch einzuschränken.
Schon aus ökologischen Gründen
und wegen der Nachhaltigkeit wäre der Erhalt der bereits vorhandenen
der Bausubstanz anzustreben, allerdings sieht Platanenpower
diejenigen in der Verantwortung, die ohne rechtliche Grundlage
versucht haben, Tatsachen zu schaffen.
Der 20. September 2019 war ein toller Tag für unser Hansaviertel. Im Rahmen des Aktionstages „Viertel For Future / Parking Day“ war der Hansaring von 12:00 bis 20:00 Uhr für den Autoverkehr gesperrt.
Es begann damit, dass die in der Nachkriegszeit größte Demonstration vom Prinzipalmarkt durch die Innenstadt über die Wolbecker Straße zu uns auf dem Hansaring führte. Friday For Future(FFF) hatte über 20.000 Demonstranten mobilisiert, die durch unser Viertel zogen. Wir haben sie natürlich herzlichst begrüßt.
Unser Platanenpower-Banner und unser Schriftzug zum Hafencenter hatten wir am Bauzaun angebracht.
Hier zeigte sich alles, wofür unsere Freunde von FFF im Großen und wir im Kleinen für unser Viertel kämpfen:
Grünanlagen anstatt Kommerz
Bezahlbarer Wohnraum anstatt des Shopping-Centers
Kleinteiliges Gewerbe und alteingesessene Geschäfte im Hansaviertel erhalten anstatt eines riesigen Einkaufsmarktes, der weitere Kofferraumeinkäufe hervorruft
Verkehrswende statt Blechlawine
Danach blieb der Hansaring für den Autoverkehr gesperrt. Ein Bündnis aus über 30 Initiativen hatte den Hansaring in Beschlag genommen.
Auf unserer Parkfläche haben wir uns niedergelassen.
Keine stinkenden Abgase, sondern spielende Kinder auf der Straße. Viele spannende Gespräche mit Interessierten mitten auf dem Hansaring, umsäumt von den noch vorhandenen Platanen
Es war aber nicht nur ein Tag der Initiativen auf den Parkflächen, sondern insbesondere auch ein Tag der Kundgebungen und Reden
Zuerst hat Susi vor zirka 23.000 Menschen auf dem Prinzipalmarkt über unsere Geschichte und unsere weiteren Ziele gesprochen.
Viele
von uns haben sie lautstark unterstützt.
Auf dem Hansaring fanden dann während des gesamten Nachmittags Reden von den einzelnen Initiativen statt, die von Sandra und Winny, sowie Jule (Kaktus) moderiert wurden.
Audrey und Winny haben in ihrer Rede nochmals zu unserer Entstehung, den Verlust der Platanen, aber insbesondere zum Wahnsinn des Hafencenters gesprochen.
Wir
machen weiter! Es wird nicht das letzte mal gewesen sein, dass der
Hansaring den Menschen und nicht den Autos gehört hat.
Am 16.7. fand im Cinema im Anschluß an den Film „Push“ noch eine Podiumsdiskussion auch mit einer Vertreterin von Platanenpower zum Thema Grundrecht auf Wohnen statt.
Allgemeiner Tenor war, wenn man sich vernetzt und zusammenarbeitet, kann man durchaus schädliche Entwicklungen verhindern. Da sind wir als Platanenpower natürlich mit dabei!
Am 22.06.2019 fand nun zum zweiten Mal das von Platanenpower organisierte Nachbarschaftsfest auf dem Hansaplatz statt. Viele BesucherInnen kamen, um sich an den verschiedenen Ständen selbst gebackenen Kuchen zu kaufen, Falafel oder eine frisch auf dem Fest zubereitete Suppe zu essen.
Gesättigt und
mit einem leckeren Kaltgetränk konnte man sich nun diverse Shows
angucken.
So zum Beispiel die Zaubershow von Daniel Lorenz (Zirkustheater StandArt), welche viele Kinder mit Jonglage und viel Witz beeindrucken konnte. Am Ende lernten die Kinder sogar noch selbst ein paar Tricks, wie das Weg- und natürlich auch wieder dranzaubern ihrer Finger.
Vielen, beim
Kinderschminken bunt bemalten Kinder- (und auch Erwachsenen-)
gesichtern konnte die Show ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Die Tombola
sorgte nebenbei für einige kleinere und größere Gewinne, die die
Kinder mit nach Hause nehmen konnten.
An diversen Infoständen konnte man zudem etwas über die Arbeit von verschiedenen Initiativen, wie beispielsweise der B-Side, der LEG Mieter*Inneninitiative oder dem Aktionsbündnis pestizidfreies Münster, erfahren.
Rainer Bode
berichtete auf der Bühne von den Erfolgen des Bündnisses gegen das
Hafencenter. So zum Beispiel den erlangten Baustopp, der durch viel
Engagement des Bündnisses eingeklagt werden konnte.
Zusätzlich gab
es viele Bands, die mit ihrem Auftritt das Fest musikalisch
begleiteten. Von Trommelklängen, über Pop bis hin zu sehr
politischen Texten war alles vertreten. Als der von Platanenpower
bereits als Protest vor dem Bauzaun des Hafencenters gesungene Hit
„Baggerfahrer Willibald“ ertönte, sangen viele Leute eifrig mit.
Zum Ende des
Tages wurde das Fest noch einmal richtig voll: Die Band Fresse
beeindruckte mit ihrem ersten a cappella- Auftritt, der für viel
Begeisterung sorgte.
Danach wurde der
Abend mit Getränken und guten Gesprächen beendet.
Nicht nur das sonnige Wetter, auch die vielen Menschen, die mitgeholfen haben, das Fest zu organisieren und vor allem natürlich die BesucherInnen haben den Tag zu einem vollen Erfolg gemacht! An dieser Stelle möchten wir uns dafür noch einmal ganz herzlich bei euch allen bedanken und hoffen, dass wir viele alte und neue Gesichter auch im nächsten Jahr bei unserem Nachbaraschaftsfest begrüßen können!
Auf dieser Seite ist in letzter Zeit relativ wenig passiert, obwohl wir von Platanenpower sehr aktiv waren. Das wird sich zeitnah ändern, nicht unsere Aktivität natürlich:-)