13 Mrz

Stellungnahme der Nachbarschaftsinitiative Platanenpower zur Haushaltsbefragung der Stadt Münster im Hafen-, Hansa-, und Herz-Jesu Viertel 2019

Die Stadt Münster hat nun die Ergebnisse ihrer eigenen Haushaltsbefragung im „Hafen-, Hansa-, Herz-Jesu-Viertel 2019“ veröffentlicht. Die Bürger des Viertels haben zur Frage „Was gefällt Ihnen am wenigsten in Ihrem Viertel“ geantwortet, dass ihnen an erster Stelle die Verkehrssituation am allerwenigsten gefällt (25,9%), gefolgt vom Bau des Hafencenters mit 19,5%. Es waren Rang 1 und 2 aus 82 verschiedenen Möglichkeiten.

Eine weitere Frage wurde zur Verschlechterung im Viertel innerhalb der letzten fünf Jahre gestellt. Am schlechtesten wurde an erster Stelle das Auto (Parken / Verkehr) mit 35,5% angegeben und an zweiter Stelle der Bau des Hafencenters mit 27% als Antwort auf die Frage „Wie hat sich ihr Stadtviertel in den letzten fünf Jahren verändert? Bitte nennen sie die wichtigsten Gründe für Verschlechterungen“. Aus über 45 aufgelisteten Antworten nannten über 60% der Befragten den Verkehr und den Bau des Hafencenters als die beiden Hauptgründe für eine Verschlechterung im Viertel.

Trotzdem hält die Stadtverwaltung weiter an der Planung zum Hafencenter fest.

Im neuen Flächennutzungsplan wird zusammenfassend zugegeben: „…Vorbelastungen existieren in Form von deutlichen Verkehrsbelastungen insbesondere entlang des Hansarings, in dessen Folge die Bereiche entlang des Hansarings hohen Belastungen aus Verkehrslärm mit Beurteilungspegeln oberhalb der geltenden Orientierungs- und Grenzwerte bis teilweise in den Grenzbereich der Unzumutbarkeit ausgesetzt sind. Eine Belastung durch Luftschadstoffe ist infolge der hohen Verkehrsbelastungen ebenfalls gegeben…“ sowie „… Für den Änderungsbereich sind infolge der Verkehrslärmvorbelastung am Hansaring vornehmlich zusätzliche Einwirkungen auf die Verkehrslärmsituation als erhebliche nachteilige Umweltauswirkung zu bewerten.“

Die Nachbarschaftsinitiative Platanenpower fragt sich, wie Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU) in seiner Ansprache bei der Informationsveranstaltung der Stadt Münster am 3. März zum HafenCenter/HafenMarkt wohl wissend um die Ergebnisse der Umfrage sagen konnte, dass es nur noch um das „Wie“ und nicht um das „Ob“ des Baus des Hafencenters gehen würde.

Platanenpower zeigt sich sehr enttäuscht darüber, dass die Verwaltung unter der Leitung des Oberbürgermeisters Lewe sich nicht an die Ergebnisse ihrer eigenen Umfrage gebunden fühlt und sich gegen den Wunsch der Bürger*innen durchsetzen möchte.

05 Mrz

PR statt offener Bürgerdialog

Zwiespältig waren die Eindrücke der Nachbarschaftsinitiative Platanenpower von der Informationsveranstaltung der Stadt Münster am 3. März zum „HafenMarkt“. Zwar wurde der Stand der Planungen graphisch aufbereitet, aber eine breite und ergebnisoffene Diskussion mit den Bürgern war ausdrücklich nicht gewünscht. Konsequent führte daher Oberbürgermeister Markus Lewe in seiner Begrüßung auch aus, dass es nicht mehr um ein „Ob“, sondern nur noch um das „Wie“ gehen würde. Nach Ansicht der Nachbarschaftsinitiative Platanenpower ist das „Wie“ dasselbe in Grün wie zuvor. Kein Problem wurde gelöst, nur die Dächer werden nun bepflanzt und es kommt ein „Täschchenpark“.

Platanenpower hofft, dass die Verantwortlichen einen Blick auf die diversen Stellwände geworfen haben, wo Kritik und Ängste der Anwohner deutlich überwogen. Hier hat die Stadt eine Riesenchance vertan, in eine echte und ehrliche Diskussion mit den Bürgern zu kommen.

So machte dann schließlich die Technik den besten Vorschlag des Abends, als für alle lesbar der Rechner ankündigte, das System herunterzufahren. Dies muss auch beim E-Center / Hafencenter / HafenMarkt erfolgen – es hilft nur noch ein echter Neustart!